Das Vorstellungsgespräch ist geschafft, die Anspannung fällt ab. Doch der Bewerbungsprozess ist noch nicht vorbei. Jetzt haben Sie die Chance, sich von anderen Kandidaten abzuheben – mit einem durchdachten Dankschreiben. Viele Bewerber überspringen diesen Schritt, dabei ist er eine elegante Möglichkeit, Ihr Interesse zu bekräftigen und einen bleibenden positiven Eindruck zu hinterlassen.
Diese kurze Geste zeigt nicht nur gute Umgangsformen, sondern auch Engagement und Professionalität. Sie bietet die Gelegenheit, wichtige Punkte aus dem Gespräch noch einmal aufzugreifen und Ihre Eignung für die Stelle zu untermauern. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie ein überzeugendes Dankschreiben formulieren, wann der beste Zeitpunkt für den Versand ist und welche Fehler Sie vermeiden sollten.
* Der Zeitpunkt: Senden Sie die Nachricht idealerweise innerhalb von 24 Stunden nach dem Gespräch.
* Das Format: Eine E-Mail ist heute der gängige und schnellste Weg.
* Der Inhalt: Bedanken Sie sich für das Gespräch, nehmen Sie Bezug auf konkrete Inhalte und betonen Sie Ihre Motivation.
* Der Ton: Bleiben Sie professionell, authentisch und prägnant.
Warum ein Dankschreiben den Unterschied machen kann
Vielleicht fragen Sie sich, ob eine solche Nachricht im digitalen Zeitalter nicht altmodisch wirkt. Das Gegenteil ist der Fall. In einem Stapel von Bewerbungen sorgt eine persönliche Note für Aufmerksamkeit. Es ist Ihre Chance, die Verbindung zum Unternehmen zu stärken und dem Personaler im Gedächtnis zu bleiben.
Ein gutes Dankschreiben erfüllt mehrere strategische Zwecke. Sie zeigen Wertschätzung für die Zeit Ihrer Gesprächspartner. Gleichzeitig können Sie einen wichtigen Punkt, den Sie im Gespräch vielleicht vergessen haben, kurz ergänzen oder eine unklare Antwort präzisieren. Eine Umfrage des Personaldienstleisters Robert Half zeigt, dass über 80 % der Personalverantwortlichen ein solches Schreiben positiv bewerten und es ihre Entscheidung beeinflussen kann.
Der perfekte Aufbau: Schritt für Schritt zur überzeugenden Dankes-Mail
Ein wirkungsvolles Dankschreiben ist kein Roman, sondern eine präzise und freundliche Nachricht. Halten Sie sich an eine klare Struktur, um alle wichtigen Punkte zu vermitteln, ohne aufdringlich zu wirken.
1. Die aussagekräftige Betreffzeile
Die Betreffzeile muss eine schnelle Zuordnung ermöglichen. Seien Sie klar und direkt. Gute Beispiele sind:
- Vielen Dank für das Gespräch am [Datum]
- Ihr Vorstellungsgespräch für die Position als [Positionsbezeichnung]
- Kurze Rückmeldung zu unserem Gespräch – [Ihr Name]
2. Persönliche Anrede und Dank
Sprechen Sie Ihren Gesprächspartner direkt an. Verwenden Sie den Namen, den Sie auch im Gespräch genutzt haben. Beginnen Sie direkt mit dem Dank für das angenehme und aufschlussreiche Gespräch.
3. Der Bezug zum Gespräch
Dies ist der wichtigste Teil. Gehen Sie auf ein oder zwei konkrete Punkte aus dem Interview ein. Das zeigt, dass Sie aufmerksam waren. Vielleicht hat Sie ein Projekt besonders begeistert oder Sie haben eine interessante Parallele zwischen den Anforderungen und Ihren persönlichen Stärken entdeckt. Hier können Sie auch noch einmal betonen, warum Sie die richtige Person für die Stelle sind.
4. Der Blick nach vorn
Schließen Sie mit einer positiven und zukunftsorientierten Aussage. Bekräftigen Sie erneut Ihr starkes Interesse an der Position und am Unternehmen. Ein Satz wie „Ich freue mich auf die nächsten Schritte im Prozess und darauf, von Ihnen zu hören“ ist hier passend.
5. Grußformel und Signatur
Eine klassische Grußformel wie „Mit freundlichen Grüßen“ ist immer eine sichere Wahl. Darunter folgen Ihr vollständiger Name und Ihre Kontaktdaten (Telefonnummer, Link zum LinkedIn-Profil).
Muster & Vorlage für Ihr Dankschreiben
Nutzen Sie die folgenden Beispiele als Inspiration. Passen Sie den Inhalt unbedingt an Ihr Gespräch und die Unternehmenskultur an. Eine authentische Nachricht ist immer besser als eine kopierte Vorlage.

Vorlage: Der klassische und professionelle Ansatz
Betreff: Vielen Dank für das Gespräch am [Datum] – Ihre Bewerbung als [Jobtitel]
Sehr geehrte/r Herr/Frau [Name des Ansprechpartners],
ich möchte mich noch einmal herzlich für das angenehme und informative Gespräch am [Datum] bedanken. Der Austausch über [konkretes Thema, z. B. die strategische Neuausrichtung im Marketing] hat meinen Wunsch, für Ihr Unternehmen tätig zu werden, weiter bestärkt.
Besonders spannend fand ich [konkretes Detail, z. B. den Einblick in das Projekt X]. Hier konnte ich eine direkte Verbindung zu meinen Erfahrungen im Bereich [Ihre relevante Erfahrung] sehen und bin überzeugt, dass ich Ihr Team damit wertvoll unterstützen kann.
Ich freue mich auf eine positive Rückmeldung und stehe für weitere Fragen zum Vorstellungsgespräch jederzeit zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
[Ihr Name] [Ihre Telefonnummer] [Link zu Ihrem LinkedIn-Profil (optional)]
Häufige Fehler, die Sie vermeiden sollten
Ein Dankschreiben kann viel Gutes bewirken – aber nur, wenn es richtig gemacht ist. Vermeiden Sie diese typischen Fehler, um nicht das Gegenteil zu erreichen:
- Zu lange warten: Versenden Sie die Mail innerhalb von 24 Stunden. Danach verliert sie an Wirkung.
- Rechtschreib- und Grammatikfehler: Lesen Sie Ihre Nachricht mehrfach Korrektur. Fehler wirken nachlässig.
- Zu allgemein bleiben: Ein Standardschreiben ohne konkreten Bezug zum Gespräch wirkt unpersönlich und austauschbar.
- Aufdringlich wirken: Fragen Sie nicht nach dem Stand des Prozesses. Das Schreiben dient dem Dank, nicht der Forderung.
- Falsche Tonalität: Passen Sie den Ton an die Unternehmenskultur an. Ein lockeres Start-up erfordert eine andere Sprache als eine konservative Kanzlei.
Letztlich ist das gesamte Vorgehen Teil Ihrer erfolgreichen Bewerbung und sollte mit der gleichen Sorgfalt behandelt werden.
Fazit: Eine kleine Geste mit großer Wirkung
Das Dankschreiben nach einem Vorstellungsgespräch ist mehr als eine Höflichkeitsfloskel. Es ist ein smartes, strategisches Werkzeug, mit dem Sie Professionalität, Engagement und echtes Interesse signalisieren. Nehmen Sie sich die zehn Minuten Zeit, um eine persönliche und fehlerfreie Nachricht zu verfassen. Dieser kleine Aufwand kann im entscheidenden Moment den Ausschlag geben und Ihnen die Tür zu Ihrer Wunschposition öffnen.
Häufig gestellte Fragen
Wie lange sollte die Dankes-Mail sein?
Halten Sie sich kurz und prägnant. Fünf bis sieben Sätze, aufgeteilt in zwei bis drei kurze Absätze, sind ideal. Personaler haben wenig Zeit, daher sollte Ihre Nachricht schnell auf den Punkt kommen.
Soll ich jedem Gesprächspartner eine eigene E-Mail schicken?
Ja, wenn Sie mit mehreren Personen gesprochen haben, ist es am besten, jedem eine separate, leicht individualisierte E-Mail zu senden. Nehmen Sie dabei Bezug auf den spezifischen Beitrag der jeweiligen Person zum Gespräch.
Was ist, wenn ich die E-Mail-Adresse nicht habe?
Fragen Sie am Ende des Gesprächs nach einer Visitenkarte oder der E-Mail-Adresse für eventuelle Rückfragen. Haben Sie das versäumt, können Sie die Nachricht an Ihren Hauptansprechpartner (meist aus der Personalabteilung) senden mit der Bitte, den Dank weiterzuleiten.