Sie stehen im Supermarkt und greifen im tiefsten Winter zu den Erdbeeren aus Übersee. Sie sehen zwar gut aus, aber schmecken wässrig und haben eine weite Reise hinter sich. Kommt Ihnen das bekannt vor? Dabei ist die Lösung so einfach und naheliegend: saisonal und regional einkaufen.
Wer sich nach dem Rhythmus der Natur ernährt, wird dreifach belohnt: mit dem besten Geschmack, günstigeren Preisen und einem guten Gefühl für die Umwelt. Doch im Dschungel des Supermarktangebots den Überblick zu behalten, ist nicht immer leicht.
Dieser Ratgeber ist Ihr Kompass durch die Jahreszeiten. Mit unserem übersichtlichen Saisonkalender für heimisches Obst und Gemüse wissen Sie immer, was gerade frisch vom Feld kommt.
Warum saisonal und regional einkaufen? Die 3 unschlagbaren Vorteile
- Maximaler Geschmack und Nährstoffgehalt: Obst und Gemüse, das zur Haupterntezeit unter freiem Himmel reifen darf, entwickelt ein intensiveres Aroma und enthält mehr Vitamine. Erdbeeren im Juni schmecken einfach mehr nach Erdbeere!
- Geringere Kosten: Wenn das Angebot hoch ist, sinkt der Preis. Spargel ist zur Spargelzeit am günstigsten, Äpfel im Herbst. Sie schonen also direkt Ihren Geldbeutel.
- Besser für die Umwelt: Kurze Transportwege vom heimischen Bauern bedeuten eine deutlich bessere CO₂-Bilanz. Zudem entfällt der energieintensive Anbau in beheizten Gewächshäusern. Es ist ein einfacher Beitrag zum nachhaltigen Leben.
Der übersichtliche Saisonkalender für Deutschland
Hier finden Sie eine Auswahl der beliebtesten Obst- und Gemüsesorten und ihre Haupterntezeit in Deutschland.
(Hinweis: Dies ist eine vereinfachte Darstellung. Lagerware wie Äpfel oder Kartoffeln ist natürlich länger verfügbar.)
Frühling (März, April, Mai)
- Gemüse: Spargel, Rhabarber, Spinat, Radieschen, Lauchzwiebeln, die ersten Salate
- Obst: (Noch sehr wenig heimisches Obst, erste Erdbeeren Ende Mai)
Sommer (Juni, Juli, August)
- Gemüse: Tomaten, Gurken, Zucchini, Bohnen, Erbsen, Brokkoli, Blumenkohl, Fenchel, alle Salatsorten
- Obst: Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche
Herbst (September, Oktober, November)
- Gemüse: Kürbis (alle Sorten), Kohl (alle Sorten), Rote Bete, Pastinaken, Lauch, Mais
- Obst: Äpfel, Birnen, Pflaumen, Weintrauben, Quitten
Winter (Dezember, Januar, Februar)
- Gemüse: Hauptsaison für Lagergemüse wie Grünkohl, Rosenkohl, Feldsalat, Chicorée, Pastinaken, Schwarzwurzel
Tipps für den regionalen Einkauf
- Der Wochenmarkt: Der beste Ort, um direkt mit den Erzeugern zu sprechen und saisonale Produkte zu entdecken.
- Hofläden: Viele Bauernhöfe bieten ihre Produkte direkt vor Ort an – frischer geht es nicht.
- Gemüsekisten-Abos: Lassen Sie sich wöchentlich mit saisonalem Gemüse aus Ihrer Region überraschen.
- Achten Sie auf die Herkunft: Auch im Supermarkt lohnt sich ein Blick auf das Etikett. Wählen Sie bewusst Ware aus Deutschland oder Ihrer Region.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Bio immer auch regional und saisonal?
Nicht unbedingt. Eine Bio-Gurke aus Spanien hat im Winter zwar Bio-Qualität, aber trotzdem eine schlechte Klimabilanz. Die ideale Kombination ist „Bio und Regional“.
Was ist mit Lagerware?
Äpfel, Kartoffeln oder Möhren können monatelang gelagert werden und sind daher fast ganzjährig aus regionalem Anbau verfügbar. Ihr Kauf ist auch außerhalb der Haupterntezeit nachhaltig.
Kann ich saisonales Obst und Gemüse haltbar machen?
Ja, unbedingt! Kochen Sie im Sommer Erdbeermarmelade, frieren Sie Beeren ein oder legen Sie Gemüse sauer ein. So haben Sie auch im Winter noch etwas vom Sommer.